Carina Staiger
Wasserkocher entkalken – mit Hausmitteln oder Chemie
Beim Erhitzen von Wasser wird Kalk, welcher in einer chemischen Verbindung im Leitungswasser vorliegt, freigesetzt und lagert sich anschließend im Wasserkocher ab. Wie hoch der Kalkgehalt tatsächlich ausfällt, ist von Region zu Region verschieden. Kalk im Wasserkocher stellt zwar keine unmittelbare Gefährdung für deine Gesundheit dar, erhöht aber spürbar den Energieverbrauch deines Geräts. Somit solltest du in regelmäßigen Zeitabständen unbedingt deinen Wasserkocher entkalken. Womit dir dies gelingt, und wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du hier.

Wasserkocher entkalken mit Hausmitteln
Dias Putzen mit natürlichen Mitteln ist nicht nur umweltfreundlich, sondern erzielt meist ebenso zuverlässige Ergebnisse wie chemische Reiniger. Möchtest du beim Wasserkocher entkalken Hausmittel verwenden, findest du nachfolgend fünf wirksame Möglichkeiten.
Essig / Essigessenz

Eine Entkalkung mit Essigessenz ist eine zuverlässige Methode, um deinen Wasserkocher zu reinigen. Die Durchführung umfasst lediglich 5 Schritte:
1. Gebe ca. 500 ml Wasser und zwei Esslöffel Essigessenz in deinen Wasserkocher.
2. Koche die Mischung einmal kurz auf.
3. Lasse das Ganze für etwa eine halbe Stunde stehen, damit Kalk in vollem Umfang herausgelöst werden kann.
4. Gieße die Flüssigkeit anschließend ab und fülle klares Wasser in den Wasserkocher.
5. Koche das Wasser nun für kurze Zeit auf, um Essigrückstände vollständig zu entfernen.
Achtung!
Die streng riechenden Essigdämpfe können Augen und Schleimhäute unter Umständen stark reizen. Deshalb ist es ratsam, das Fenster während dem Entkalken des Wasserkochers geöffnet zu halten.
Essig zeichnet sich im Vergleich zu Essigessenz durch einen geringeren Säuregehalt aus. Während Essigessenz einen Säuregehalt von etwa 25 % besitzt, liegt dieser bei herkömmlichem Essig lediglich bei 15,5 %. Entscheidest du dich dafür, deinen Wasserkocher mit Essig zu entkalken, solltest du eine größere Menge an Essig verwenden.
Zitronensäure / Zitronenschale

Beim Wasserkocher entkalken mit Zitronensäure oder einer Zitronenschale ist es wichtig, dass du vollständig auf die Zuführung von Hitze verzichtest. Denn Zitronensäure und Kalk reagieren bei Hitzeeinwirkung zu Calciumcitrat, welches mit den eigentlichen Kalkablagerungen vergleichbar ist. Dieser Stoff hält sich im Vergleich zu Kalk beinahe noch hartnäckiger. Beim Wasserkocher entkalken mit Zitronensäure gehst du wie folgt vor:
1. Mische einen Esslöffel pulverförmige Zitronensäure mit 500 ml Wasser und gebe dieses Gemisch in den Wasserkocher.
2. Lasse das Ganze rund 45 Minuten einwirken.
3. Spüle den Wasserkocher anschließend zwei Mal mit kaltem Wasser aus.
Ziehst du es hingegen vor, deinen Wasserkocher mit einer Zitronenschale zu entkalken, sind mit dieser zunächst die Innenwände des Geräts einzureiben. Befülle den Wasserkocher anschließend mit Wasser und warte im Anschluss einige Zeit ab. Spüle das Gerät abschließend mit ausreichend kaltem Wasser aus. Dabei ist es wichtig, dass keine Zitrusreste im Wasserkocher verbleiben.
Backpulver
Das Wasserkochen entkalken mit Backpulver erweist sich als durchaus praktisch, da das weiße Pulver nahezu in jedem Haushalt vorrätig ist. Die Reinigung umfasst insgesamt die folgenden 5 Schritte:
1. Gebe den Inhalt eines Backpulver Päckchens in den Wasserkocher.
2. Füge danach 200 ml kaltes Wasser hinzu.
3. Schalte den Wasserkocher ein und warte anschließend einen Moment ab, bis die Lösung zu kochen beginnt.
4. Schalte den Wasserkocher ab und lasse das Gemisch für rund eine Stunde abkühlen.
5. Gieße die Flüssigkeit ab und spüle deinen Wasserkocher mit reichlich Wasser aus.
Achtung!
Achte darauf, die empfohlene Menge Wasser nicht zu überschreiten, da Backpulver in Kombination mit heißem Wasser ordentlich zu sprudeln beginnt.
Natron
Natron stellt ebenfalls eine willkommene Möglichkeit dar, um deinen Wasserkocher von Kalkrückständen zu befreien. Dieses Hausmittel ist sowohl in Supermärkten als auch in Drogeriemärkten erhältlich. So entkalkst du deinen Wasserkocher mit Natron:
1. Gebe zunächst 20 Gramm Natron mit 200 ml Wasser in deinen Wasserkocher.
2. Schalte den Wasserkocher ein und bringe die Mischung zum Kochen.
3. Lasse das Ganze danach etwa für eine Stunde einwirken, damit sich die Kalkrückstände vollständig lösen können.
4. Gieße die Flüssigkeit in den Abfluss und spüle den Wasserkocher sorgfältig mit klarem Wasser aus.
Cola

In Cola sind verschiedene Säuren enthalten, welche die zuverlässige Entfernung von Kalkrückständen begünstigen. Eine davon ist zum Beispiel Phosphorsäure. Mit Cola lassen sich vor allem dann zuverlässige Ergebnisse erzielen, wenn die Kalkablagerungen noch nicht allzu stark ausfallen. Um deinen Wasserkocher mit Cola zu entkalken, bedarf es folgender Vorgehensweise:
1. Gebe so viel Cola in den Wasserkocher, bis die Kalkstellen vollständig bedeckt sind.
2. Lasse die Cola über Nacht einwirken, sodass sich die Ablagerungen vollständig durch die Säure lösen.
3. Spüle deinen Wasserkocher am nächsten Morgen mehrmals gründlich mit sauberem Leitungswasser aus.
Tipp:
Sofern sich noch immer Rückstände im Wasserkocher befinden, empfiehlt es sich, die Reinigung mit Zitronensäure durchzuführen.
Wasserkocher entkalken mit chemischen Mitteln
Alternativ zu natürlichen Hausmitteln lassen sich Kalkrückstände im Wasserkocher auch mit chemischen Mitteln entfernen. Diese gelten als besonders zuverlässig, sodass sich auch hartnäckige Kalkreste lösen. Hierzu gehören:
- Entkalker
- Spülmaschinentabs
- Gebissreiniger
- Aspirin
Entkalker
Fertiger Entkalker ist im Handel erhältlich. Die Anwendung ist meist einfach und den jeweiligen Hinweisen der Verpackung zu entnehmen. Nachdem du die empfohlene Dosis Entkalker in den Wasserkocher gegeben hast, wird diese in der Regel aufgekocht. Dabei kann es zu einer starken Schaumentwicklung kommen. Danach bedarf es einer Einwirkzeit von etwa 30 bis 45 Minuten. Entleere deinen Wasserkocher anschließend, wische diesen aus, und spüle mehrmals mit Wasser nach.
Achtung!
Um eine Gesundheitsgefährdung vollständig ausschließen zu können, ist eine korrekte Durchführung des Vorgangs unerlässlich.
Spülmaschinentabs
Spülmaschinentabs können nicht nur zur Reinigung der Spülmaschine, sondern auch bei der Entkalkung des Wasserkochers zum Einsatz kommen. Die Reinigung umfasst nur wenige Schritte:
1. Fülle in deinen Wasserkocher etwa ein Liter Wasser und bringe dieses zum Kochen.
2. Gebe einen Spülmaschinentab hinzu und löse diesen im kochenden Wasser auf.
3. Lasse das Gemisch erneut kurz aufkochen.
4. Warte etwa eine halbe Stunde ab, ehe du den Wasserkocher entleerst.
5. Koche das Gerät mindestens zwei Mal mit klarem Wasser aus, um verbleibende Rückstände vollständig zu entfernen.
Gebissreiniger
Mit Gebissreiniger lassen sich Kalkrückstände ebenfalls vielversprechend bekämpfen. Die Anwendung erweist sich dabei als unkompliziert:
1. Gebe eine Tablette Gebissreiniger zusammen mit einer Tasse Wasser in den Wasserkocher.
2. Lasse das Gemisch für mindestens eine Stunde einwirken. Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, indem du eine Nacht abwartest.
3. Entleere deinen Wasserkocher und spüle diesen mehrmals mit klarem Wasser aus.
Achtung!
Die Lösung ist keinesfalls zu erhitzen!
Aspirin

Bei Aspirin handelt es sich um einen wahren Geheimtipp, wenn es um das Entkalken deines Wasserkochers geht. Denn die Inhaltsstoffe von Aspirin sind nicht nur wirksam gegenüber Kopfschmerzen, sondern dienen auch der Entfernung von Kalkrückständen. In nur 4 Schritten gelingt es dir, deinen Wasserkocher mit Aspirin zu entkalken:
1. Löse eine Tablette Aspirin im Wasserglas auf.
2. Gebe die Lösung in den Wasserkocher und bringe diese zum Kochen.
3. Lasse das Gemisch rund eine halbe Stunde einwirken.
Entleere den Wasserkocher vollständig und spüle diesen anschließend mehrmals gründlich aus
Tipp:
Bei hartnäckigen Verschmutzungen empfiehlt es sich, mehr als eine Tablette zu verwenden. Zwei bis drei Tabletten sind bedenkenlos möglich.
Kalk im Wasserkocher vorbeugen
Damit sich erst gar keine hartnäckigen Kalkrückstände im Wasserkocher festsetzen, sind mehrere vorbeugende Maßnahmen möglich. Hierzu gehören:
- Mit Hilfe eines Kalifilters gelingt es dir, wesentliche Inhaltsstoffe größtenteils aus dem Wasser zu filtern.
- Wasserkocher nach jedem Gebrauch mit einem Tuch auswischen.
- Schätze die benötigte Wassermenge möglichst genau ab, damit möglichst kein Wasser im Gerät verbleibt. Dies würde verstärkt die Bildung von Kalkrückständen begünstigen.
FAQ
Warum ist es wichtig, den Wasserkocher zu entkalken?
Obwohl Kalk selbst keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung darstellt, empfiehlt es sich, den Wasserkocher regelmäßig zu reinigen. Da sich Bakterien und Keime im Kalk ansiedeln können, empfiehlt sich das Entkalken des Wasserkochers aus hygienischen Gründen. Hinzu kommt, dass Kalkflocken in Getränken unschön aussehen und sich negativ auf den Geschmack auswirken. Darüber hinaus lässt sich durch regelmäßiges Entkalken des Wasserkochers eine Energieersparnis von bis zu 30 Prozent erzielen, da das Wasser schneller erhitzt.
Wie oft sollte man den Wasserkocher entkalken?
Wie häufig du deinen Wasserkocher entkalken solltest, orientiert sich am Härtegrad deines Leitungswassers sowie daran, wie oft dieser zum Einsatz kommt. Bei weichem Wasser und einer seltenen Nutzung reicht es aus, den Wasserkocher einmal pro Quartal zu entkalken. Ist der Härtegrad des Leitungswassers hingegen hoch und der Wasserkocher kommt regelmäßig zum Einsatz, solltest du diesen mindestens alle vier Wochen reinigen.
Wie oft sollte man den Wasserkocher nach der Reinigung ausspülen?
Säuberst du deinen Wasserkocher mit Hausmitteln, empfiehlt es sich, diesen zwei Mal nach der Reinigung mit klarem Wasser auszuspülen. Kommen hingegen chemische Mittel zum Einsatz, solltest du deinen Wasserkocher in jedem Fall drei Mal mit sauberem Wasser ausspülen. Somit ist sichergestellt, dass sich keine Rückstände mehr im Gerät befinden, welche anschließend in die Getränke gelangen.